Der SPD-Politiker
Dr. Carlo Schmid stellte 1948 in einer Rede vor dem
Parlamentarischen Rat (dem Gremium, das unser Grundgesetz
erarbeitete) die Frage, ob die "Gleichheit und Freiheit völlig
uneingeschränkt und absolut sein" solle. "Soll sie
auch denen eingeräumt werden, deren Streben ausschließlich
darauf ausgeht, nach der Ergreifung der Macht die Freiheit
selbst auszurotten? Also: Soll man sich auch künftig so
verhalten, wie man sich zur Zeit der Weimarer Republik zum
Beispiel den Nationalsozialisten gegenüber verhalten hat?"
Seine Antwort war, dass "man auch den Mut zur Intoleranz
denen gegenüber aufbringen muss, die die Demokratie gebrauchen
wollen, um sie umzubringen".
Es
gibt gegen die alten und neuen Nazis, gegen die glatz- und hohlköpfigen
Schläger und die hinter ihnen stehenden rassistischen Ideologen
nur ein Mittel: gesellschaftliche Ächtung. Null Toleranz. Und
zwar bereits Ächtung der nationalistischen und rassistischen
Einstellungen, nicht erst der Gewalttat. Jeder muss wissen: Ein
Ausländerhasser, ein Rassist darf nichts werden in dieser
Gesellschaft!
Erst dann, wenn
keine Asylbewerberheime mehr brennen,
Erst dann, wenn kein Polizist jüdische Kindergärten schützen
muss,
Erst dann, wenn keine Ausländer mehr durch unsere Straßen
gehetzt und totgeschlagen werden,
Erst dann, wenn keine Obdachlosen mehr totgetreten werden,
Erst dann hat sich unser Volk vom Faschismus befreit !
|